BALDRINGER  DUAL  DRIVE  2. Version



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das mittlerweile schon legendäre Baldringer Dual Drive wurde überarbeitet, (oder geupdated, wie es heute manchmal so schön heißt) und seit Mitte 2006 gibt es die zweite Version, die mir der Meister himself freundlicherweise zum Test geschickt hat. Vielen Dank dafür an Dirk Baldringer!

Optisch hat sich schon mal einiges getan. Das Pedal kommt jetzt in freundlicherem rot/schwarz daher. Außerdem sind die Potis jetzt etwas versenkt auf dem pultförmigen Gehäuse angebracht und die Beschriftung wurde etwas abgeändert. 
Die Ausstattung ist auf den ersten Blick gleich geblieben, die Anzahl der Potis und der Zweck derselben hat sich nicht verändert. Auch die beiden kleinen Kippschalter für die unterschiedlichen Modes sind noch da. Geschaltet wird A und B genau wie bei der ersten Version.
Auf den zweiten Blick sieht man dann aber die erste und für mich sehr wichtige technische Neuigkeit. Ein kleines, schön praktisches Einschubfach für einen 9 Volt Block.
Genau das ist das Einzige, was mir bisher bei meinem Pedal aus der ersten Serie gefehlt hat! Ich hasse nämlich Netzteil-Kabelage. (Und schon ist er da, der "will ich haben Anfall", auch GAS genannt. Na toll, ich habe es befürchtet... oh nein oh nein)

Aber das ist mein Problem, also zurück zum Thema. Denn das ist noch nicht alles in Sachen Neuigkeiten. Alles weitere neue liegt aber im Verborgenen, im Inneren des schönen Treters. Man hat zwar wie bei der ersten Version im Prinzip zwei gleiche Kanäle zur Verfügung, kann diese aber unterschiedlich trimmen. Es ist einiges an internen Regelmöglichkeiten hinzu gekommen. Mit kleinen Jumpern, (die kleinen roten Teilchen im unteren Foto vom Innenleben) kann man durch das Brücken von Kontakten einige Voreinstellungen vornehmen. Das ist etwas fummelig, geht aber.

Erstens kann man damit die beiden Kanäle jeweils wahlweise als Low- oder als High Gain Variante einstellen. Also z.B. Kanal A als gemäßigtere Low Variante und B als High Gain Solo Kanal. Oder eben beide volle Kante oder beide eher gemäßigt. In der High Gain Einstellung hat die neue Version etwas mehr Gain zu bieten als meine alte Version. Allerdings gibt es von den alten Versionen wohl auch unterschiedliche Varianten, da man mit Dirk Baldringer auch über eigene Soundvorstellungen sprechen kann. Mein altes Pedal ist, glaube ich, ein eher etwas gemäßigteres, was mir aber auch absolut recht ist. Beim Testen der neuen Version hat sich für mich dann auch herausgestellt, dass ich persönlich beide Kanäle in der Low Variante lassen würde, weil ich soviel Gain nicht brauche.

Zweitens kann man jedem Kanal bei Bedarf einen Treble Boost zuschanzen. Je nach Jumperstellung kann man die Höhen ab 1200 Hz, ab 900 Hz oder ab 750 Hz boosten. Damit kann man die beiden Kanäle schon mal sehr deutlich trennen. Zum Beispiel in einen leiseren, aber höhenreicheren Rhythmus-Schrammelsound und einen warmen, dickeren Solosound im anderen Kanal dazu.

Wo wir gerade bei warm sind:
Drittens kann man noch mit einem weiteren Jumper eine weichere Voreinstellung entweder für den Kanal B, für beide oder lieber doch nicht vornehmen. Damit könnte man z.B. die oben schon genannte Schrammel versus Solosound Variante noch weiter intensivieren. Vielleicht gefällt einem aber auch ganz allgemein diese weichere Grundeinstellung besser und man wählt sie für beide Kanäle.

Viertens gibt es für jeden Kanal intern noch einen kleinen Trimmer, der mit Resonance bezeichnet ist. Diese Regler arbeiten sehr subtil. So subtil, dass ich ehrlich gesagt gar nicht weiß, wie ich das beschreiben soll. Also lass ich es  :-)

Die klanglichen Unterschiede zu meiner alten Version und der Klang allgemein:
Der Klangcharakter der beiden Pedale ist grundsätzlich gleich. Für mich ist das Dual Drive sowieso im positiven Sinne Charakterlos. Es klingt meiner Meinung nach immer wie der Amp, vor dem es liegt und (wie Herr Pipper im G&B Testbericht schön sagt) es veredelt ihn nur. Es klingt nach Marshall, wenn es vor einem Marshall liegt und wie ein Fender, wenn es vor einem Fender liegt. Ich würde wetten, dass es vor einem Vox auch nach Vox klingt, konnte das aber leider noch nicht ausprobieren  :-)
Das ist für mich eben gerade das, was am DD so gut ist. Es drängt dem Amp nix auf. Es klingt wie der Amp, den man spielt und nicht wie ein Pedal. Wie ich im Test der ersten Version schon schrieb, klingt es für mich wie ein Power Break, nur muss ich den Amp dafür nicht aufdrehen. Und ich kann es im Gegensatz zu einem Power Break einfach wegschalten, ohne negative Folgen für meine Trommelfelle und meine Mitmusiker befürchten zu müssen.

Durch die neuen zusätzlichen Einstellmöglichkeiten sind aber fettere Sounds möglich, die ich mit meiner alten Version so nicht hinbekomme. Durch den Treble Boost ist andererseits aber auch mehr Transparenz bei Bedarf drin. Die fetteren Sounds und höheren Gainreserven brauche ich zwar nicht, aber die neue Version ist für mich trotzdem die bessere. Meine Highlights sind der Treble Boost und das Batteriefach, das für ca. 20 Betriebstunden herhalten kann. Die Schaltung wurde für den Batteriebetrieb geringfügig verändert. Negativen Einfluss auf den Klang hat das nicht.

Fast hätte ich es vergessen: in der Rückseite des Pedals findet man noch eine Neuigkeit, und zwar eine Buchse mit der Bezeichnung Ext. Switch. Zuerst habe ich gedacht,  man könnte damit Ampkanäle schalten und den Kanälen des Dual Drive zuordnen.
Ist aber nicht so. Man kann darüber das Dual Drive schalten. Diese Buchse ist eine Stereo Buchse, an die man z.B. über ein Stereo Klinke in zwei Monoklinken -Kabel zwei externe Fußschalter anschließen kann. Oder man hat gleich über ein Stereokabel einen externen Doppel-Fußschalter angeschlossen, mit dem man dann die Kanäle des Dual Drive an- und ausschalten kann, genauso wie am Pedal selbst.
Gut z.B. für Leute, die das Dual Drive in einem Rack verstecken wollen. Aber eigentlich ist es doch dafür da, vor einem schönen Amp zu liegen und zum verstecken auch selbst viel zu schön :-)

Mein Fazit: das Update ist upsolut gelungen.

 

Nachtrag Mai 2008:
mittlerweile hat das Update eine Update bekommen. Testbericht HIER