DURHAM   SEXDRIVE



 

 

 

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das Durham SexDrivekommt aus einer der Hauptstädte des Blues, aus Austin in Texas.  Die Herstellerwebsite ist durhamelectronics.com.

Die Bodenplatte und die Seiten des Pedals sind schwarz beschichtet, die Oberseite mit der lackierten Beschriftung ist gebürstetes Alu. Ausgestattet ist das SexDrive mit Gain-, Volume- und Tonepotis und einer zweistufigen Compression-Schaltung, die mittels Miniswitch zwischen den Potis zugeschaltet werden kann. Außerdem gibt es eine blaue LED, einen True Bypass Schalter und einen Netzteilanschluss in der Stirnseite des Pedals. Im Gegensatz zu den beiden Chickenhead Potiknöpfen für Gain und Volume hat das Tonepoti einen kleineren Bakelit-Zeigerknopf aufgesteckt bekommen.

Laut Hersteller bzw. Manual ist das Pedal ein Booster und kein Overdrive/Distortion Pedal. Ist Compression in der Miniswitch-Mittelstellung ausgeschaltet, stimmt das absolut. Da zerrt nichts, ganz egal, wie weit man das Gainpoti aufdreht. Dreht man dazu das Tonepoti sehr weit auf, kommt die Bezeichnung Treble Booster in den Sinn.
Dann klingelt es scharf und die Bässe werden transparent gemacht. Outputreserven gibt es dazu mehr als genügend. Wird der Tonregler wieder runtergedreht, wird es logischerweise weniger giftig. Der Ton wird runder und wärmer. Bei einer Einstellung des Tonepotis um 12 Uhr herum hat man einen ziemlich klangneutralen Boost, der ohne große Verfälschung des originalen Signals einfach nur lauter macht oder, wenn der nachfolgende Röhrenamp schon zerrt, den Zerrgrad erhöht. Der Gainregler ist hier in dieser Betriebsart zwar in Betrieb, er erhöht also i.V. mit dem Levelregler den Output, aber irgendwelche Soundveränderungen bewirkt er nicht. Jedenfalls war für mich in der Hinsicht nicht viel bis nichts zu hören.

Das ändert sich, wenn Compression über den Miniswitch zugeschaltet wird.
Der Kompressor (ich nenne das mal so) verdickt in beiden Einstellungen den Klang etwas, aber er ist nicht unbedingt als solcher wahrnehmbar, er arbeitet eher sehr subtil.
Mit meiner Stratocaster konnte ich dem Pedal keine Verzerrungen entlocken, damit ist das SexDrive ein reiner Clean Boost. Mit Meiner Humbucker-bestückten ES 135 kamen so ab 12 Uhr des Gainpotis leichte Zerrungen ins Spiel, die aber weit unter dem maximalen Zerrgrad z.B. eines Boss SD1 oder eines Tube Screamers liegen. Auch in diesen Einstellungen des Pedals geht es also in erster Linie um das Boosten. Aber ein bisschen über das Gain Poti steuerbare Zerre dazu um den Sound etwas zu färben ist keine schlechte Sache, zumal die Verzerrung hier gut klingt. Ein guter Röhrenamp sollte aber schon nachgeschaltet sein, dafür ist so ein Pedal gemacht. Vor einer sogenannten "Transe" oder auch vor einem digitalen Modeller ist es nicht so gut aufgehoben. Es ist eben eher ein Booster und kein Schönklang-Zerrer a la Fulltone Full Drive II oder so.

Das SexDrive spricht schön dynamisch an und es reagiert sehr schön auf das, was reinkommt. Auch, wenn der "Kompressor" zugeschaltet ist. Es ist sozusagen ein Pedal der musikalischeren Sorte und mir gefiel es mit der Strat genauso gut wie mit der ES, es kann mit allen Gitarren. Ich habe es in erster Linie mit einem 5 Watt Epiphone Valve Junior Topteil getestet und das Pedal hat den kleinen spartanischen Vollröhrenamp in jeder Einstellung klanglich aufgewertet. Es klang mit dem SexDrive davor immer einen Tick edler.  Subjektives Fazit: schönes Pedal.

Man bekommt die Durham Pedale momentan (08.2006) hier: www.deimelguitarworks.de  (da kann man sich übrigens auch sehr leckere Gitarren bauen lassen!)

Vielen Dank an Frank Deimel für die freundliche Leihgabe!