Harley Benton California TrueTone |
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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden. Harley Benton ist die Hausmarke von Thomann. Das
Testpedal wird in China von der Firma Joyo Laut der Joyo Website soll das California einen Mesa Boogie MKII Sound liefern. Optisch kommt mir allerdings beim weißen Pedal mit der schwarzen Beschriftung erst mal das Crowther Hot Cake in den Sinn und nicht Mesa Boogie. Mit diesem Pedal hat das California aber ansonsten nichts zu tun. Das Pedal macht absolut keinen billigen Eindruck. Die Potiknöpfe kennt man z.B. von Fulltone. Die sind nicht einfach nur aufgesteckt, die werden mittels Madenschraube festgesetzt. Und das auf Potischäften aus Metall. Die Lackierung und die aufgedruckte Beschriftung sind klasse gemacht. Innen sieht es aufgeräumt aus. Abgesehen vom Fußschalter sind alle Bauteile, also auch die Buchsen und Potis direkt mit der Platine verlötet. Das ist natürlich den möglichst günstigen Herstellungskosten geschuldet, so lässt sich das alles fix zusammensetzten. Natürlich wird man auch nicht die teuersten und hochwertigsten Bauteile verwendet haben, aber man hat wirklich nicht den Eindruck, ein Billigteil in der Hand zu haben. Die Potis regeln Low, Mid und High in der oberen Reihe. Darunter liegen Level, Voice und Drive. Beim Fußschalter steht True Bypass. Ohne Strom geht das Bypasssignal nicht durch, für mein Verständnis ist das das also zu viel versprochen bzw. falsch. Ein True Bypass ist für mich ein voll mechanischer Bypass und bei dem geht das Signal auch ohne Stromversorgung durch. Wie dem auch sei, der Bypass ist aber in meinen Ohren klangneutral. In der Bodenplatte gibt es ein praktisches Batteriefach. Ein Anschluss für ein Normalo-Netzteil sitzt rechts beim Input. Der Output ist links angebracht. Neben dem Fußschalter leuchtet eine rote LED, sofern der Effekt an ist. Dass es sich bei diesem Pedal um einen Nachbau des
Tech 21 California handelt ist natürlich offensichtlich! Ob die Chinesen
die New Yorker wohl um Erlaubnis gebeten haben? Keine Ahnung. Zuerst hab ich einfach mal versucht, am Deluxe Reverb
das Bypasssignal nachzubilden. Also quasi, den Deluxe Sound
nachzubilden. Das ging! Level 3 Uhr, Voice halb 12, Drive kurz vor 10,
Bass auf 9 Uhr, Mid auf halb 11, High auf 10 Uhr. Diese Einstellung hab
ich dann vorm Bluesbreaker Combo ausprobiert und dort funktionierte das
auch. Das ist der Bypass Sound sozusagen, jedenfalls zu 98 % oder so.
Da sieht man an der Stellung des Bassreglers schon, dass das Pedal bei Bedarf ziemlich viel Bass parat hat. Mehr als man brauchen kann, finde ich. Die Klangregelung ist sehr effektiv. Man kann viele unterschiedliche Cleansounds zaubern. Allerdings gibt es schon Rauschen, sobald der Mid Regler über 1 Uhr hinausgeht, das nervt mich dann etwas. Und dort liegen dann die für mich besten Sounds. Der Voice Regler hat hier wie auch beim Harley Benton AC Tone viel Einfluss auf den Zerrgrad. Nach rechts drehen bewirkt einfach mehr Mitten, dickerer Sound und mehr Zerrgrad. Man muss den Regler im Zusammenhang mit dem Drive benutzen und sehen. Dann kann man schön unterschiedliche Charaktere bei verschiedenen Zerrgraden hin regeln. Ich war da immer mit dem Bass- und dem Treble Regler eher sparsam zugange, sonst wurde es mir schnell zu bassig und zu giftig oben herum. Außerdem kriegt man dann auch das Rauschen bei höheren Zerrgraden einigermaßen in den Griff. Bei vollem Gain, das ist dann wirklich High Gain rauscht es mir zu viel. Bei vollem Drive Regler fängt das Pedal außerdem ab einer Voice-Reglerstellung von ca. 16 Uhr an, sich selbstständig hochzuschaukeln und es brummt und dröhnt. Ob das jetzt Boogie Sounds sind, weiß ich nicht. Auf jeden Fall klingt es eher Modern-Fenderig oder so. Irgendwelche englischen Verstärkermarken höre ich da nicht. Die Dynamik ist mittelmäßig. Das Pedal reagiert nicht allzu gut auf den Anschlag und das Volumepoti der Gitarre. Mein subjektives Fazit: Vielen Dank an Ugorr für die freundliche Leihgabe! |