IBANEZ MT10  MOSTORTION



 

 

 

 

 

 

 

 

Vielen Dank an Alex Olivari für die 
freundliche Leihgabe!

 

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Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Das MT10 Mostortion ist ein Vertreter aus der 10ner Serie, den man auf den ersten Blick aufgrund der Farbe mit dem TS10 Tube Screamer verwechseln könnte. Klanglich geht es aber in eine andere Richtung. Etwas vielseitiger als der Tube Screamer ist das MT10 wegen der drei Potis umfassenden Klangregelung. Die drei Knöpfe regeln ganz klassisch Bass, Middle und Treble und das auch sehr konkret. Alle drei regeln wirklich das, was sie regeln sollen. Damit lässt sich sehr gut umgehen.

Über das Gehäuse der 10ner Serie muss man eigentlich wohl nicht mehr viele Worte verlieren. Aber dennoch: Gehäuse aus Metall, Batteriefach unter der schwarzen Trittfläche dadurch durchgehende Bodenplatte, Gehäusegröße vergleichbar mit den klassischen Boss Tretern, Buchsen und Netzteilanschluss in der Stirnseite des Pedals. Dazu keinen True Bypass, sondern einen niederohmigen, der bekanntlich gut gegen Höhenverluste bei längeren Kabelwegen ist. Negative Auswirkungen auf den Bypassklang höre ich dabei nicht.

Das Poti für den Zerrgrad heißt nicht umsonst Distortion und nicht Overdrive. Der erreichbare Zerrgrad des Pedals liegt recht deutlich über dem des grünen Klassikers Tube Screamer. Es geht aber auch anders. Bei zugedrehtem Dist. Regler und aufgedrehtem Level geht es sehr gesittet zu, das MT10 fängt mit Humbucker erst ab einer Stellung von ungefähr 9 Uhr des etwas sprunghaft reagierenden Distortion Potis an zu zerren. Man kann das Mostortion gut als cleanen Booster nutzen, wobei die Outputreserven dann ein bisschen höher als beim Tube Screamer sind.
Das MT10 hat also ganz objektiv ein breiteres Zerrspektrum und bessere Boosterqualitäten zu bieten als ein normaler Ibanez Tube Screamer oder ein Boss SD-1. Es klingt aber auch anders.

Der Unterschied im Klang zum grünen Bruder TS liegt wohl in den beim MT10 verwendeten MOS-FET Transistoren. Ich würde den Klang als über das ganze Frequenzspektrum etwas weicher und breiter bezeichnen. Besonders im Bassbereich klingt es ein klein wenig nach Fuzz, aber bei Weitem nicht so komprimiert und weich wie bei vielen Vertretern dieser Gattung.

Ich habe zum direkten Vergleich einen TS10 Tube Screamer daneben gelegt. Der Zerrgrad bei Dist. Regler auf 13 Uhr entspricht ca. dem des voll aufgedrehten Tube Screamer. Die schön singenden Sololinien, die das Mostortion bei höherem Zerrgrad locker aus dem Ärmel schüttelt, kann ein normaler Tube Screamer nicht bieten. Außerdem hat er wesentlich mehr Bassreserven parat. Der Tubescreamer klingt viel kompakter und mittiger. Man kann sich dem TS Klangbild annähern, indem man den Middle Regler voll aufdreht und den Bassregler so um 9 Uhr hält. Das Treble Poti noch so ca. auf 11 Uhr, dann kommt das schon so ganz grob hin. Nur dieser leicht nasale, enge Touch des TS ist nicht da.

Ist der Klang gut oder besser, das bleibt eine ganz subjektive Sache. Ganz objektiv kann ich aber feststellen, dass das Mostortion dem Tube Screamer in Sachen Dynamik haushoch überlegen ist. Es reagiert wesentlich besser auf den Anschlag und das Volumenpoti. Das macht es ausgesprochen gut, da kann es durchaus mit wesentlich teureren Pedalen mithalten. Für mich ist gerade das immer ein wesentliches Merkmal, das gute, bessere und naja-Pedale unterscheidet und das Mostortion bezeichne ich deshalb mal als überraschend gutes Pedal für Freunde nicht allzu aggressiver Klänge.

Das MT10 ist momentan öfter mal für kleines Geld bei Ebay zu haben und hat das Zeug zum (jetzt vielleicht nicht mehr so geheimen) Geheimtipp.