Majik Box Body Blow



 

 

 

 

 

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Die kleine Firma Majik Box fertigt ihre Pedale in den USA. Über die Produkte kann man sich in der Website www.majikboxusa.com informieren. Dort gibt es auch das eine oder andere Video. Z.B. stellt Paul Gilbert sehr unterhaltsam ein von ihm mitentwickeltes Pedal vor. Momentan gibt es von Majik Box drei Verzerrer, einen cleanen Booster und einen Buffer in Pedalform. Zwei Zerrer sind "Signature Pedale", eins von Paul Gilbert und das andere von Doug Aldrich. Sozusagen der "Standardzerrer" von Majik Box ist der hier getestete Body Blow.

Das Pedal steckt in einem Alu-Gehäuse, das ungefähr so groß (und auch so hoch) ist, wie ein Ibanez oder Boss Standardpedal. Das Testgerät ist schon etwas älter, es ist nicht lackiert und hat oben eine dicke Folie, die die Beschriftung und das Dekor trägt. Das Pedal wirkt unzerstörbar und sieht gut aus, finde ich. Die aktuellen Geräte sind wohl schwarz lackiert und die Beschriftung auf der Folie hat sich etwas geändert, wie in der Website zu sehen ist. Innen und außen sieht man eine absolut saubere Verarbeitung, das Pedal macht einen hochwertigen Eindruck.

Die drei Potis regeln Level, Tone und Drive, die Poti-Knöpfe kennt man von Fulltone Pedalen. Dazu gibt es zwei Kippschalter. Der eine heißt Body, der andere schaltet zwischen Vintage und Modern. Sehr heftig strahlt die weiße LED zwischen den Reglern. Wer in dunklen Bühnenecken mal was suchen muss, der kann das Pedal fast schon als Taschenlampe benutzen. In- und Output sind rechts und links, so wie sich das gehört. Und auch der Netzteilanschluss ist an der meiner Meinung nach besten Position, nämlich oben in der Stirnseite des Pedals. Ein sogenannter True Bypass ist vorhanden.

Die zwei Kippschalter versprechen Vielseitigkeit und halten das Versprechen auch. Body macht bei Bedarf den Sound dicker. Der andere Kipper schaltet zwischen zwei Grundsounds: Vintage ist laut Hersteller ein Tubescreamer Sound mit etwas mehr Gain und etwas mehr unteren Mitten als das Original. Modern hat laut Hersteller noch mehr Gain und einen weicheren Attack. Was ich da höre steht weiter unten.

Ich habe das Pedal vor meinen Deluxe Reverb gelegt, meine Gibson ES 135 eingestöpselt und mich gleich wohlgefühlt. Eingestellt war da sozusagen zufällig der Vintage Mode und Body auf "aus". Tone und Drive waren halb auf, also auf 12 Uhr. Den Level Regler habe langsam hochgeschraubt um ein passendes Lautstärkeverhältnis zum Bypass zu bekommen und bin dabei auch bei ca. halb auf gelandet. So klingt das Pedal grundsätzlich fast genau so wie mein alter Ibanez TS 9 aus den Achtziger, den ich zum Vergleich genommen habe. Aber es reagiert deutlich dynamischer auf den Anschlag und das Volumepoti. Wenn man da etwas variiert, dann wirkt sich das einfach mehr aus als beim alten grünen Klassiker. Das Boutique Pedal ist da viel musikalischer, es reagiert besser auf das, was reinkommt. Außerdem hat es bei Bedarf mehr Zerrvermögen parat. So, also in dieser Einstellung ist das Body Blow eindeutig ein sehr guter Tubescreamer. Ich kann ohne rot zu werden sagen: besser als das Original. In Sachen Dynamik kann es mit anderen in der Hinsicht sehr guten Pedalen ganz gut mithalten. Zum Okko Diablo z.B. fehlt aber noch ein ganz kleines Quäntchen.

Jetzt kommt der Body Schalter ins Spiel und der hat es mir richtig angetan. Der ist einfach klasse und der Hersteller sollte sich echt überlegen, ob er den nicht mit dem Fuß schaltbar macht, statt über den kleinen Kipphebel. Der funktioniert wie der Body Regler des Okko Diablo. Der Schalter gibt einen passenden Schub untere Mitten dazu, der herrlich geeignet ist, um im Solo einen Tick drauf zu legen oder um einfach eine zweite, etwas fettere Klangvariante parat zu haben. Klasse! Mit meiner ES singt es dann richtig klasse ohne viel Verzerrung rein drehen zu müssen.

Der andere Soundmode namens Modern ergibt einen Lautstärkesprung. Beim Umschalten erhält man einen klareren Ton mit mehr Punch, Schlagkraft oder wie man das auch nennen soll. Modern heißt nicht mehr Zerrgrad, im Gegenteil. Im Vintage Mode zerrt es satter. Modern ist auch rauer, die Zerrung nimmt nicht sauber ab, sondern es bretzelt etwas. Für mich ist der Modus eher für einen bereits zerrenden Verstärker geeignet, mehr so als Booster. Das klappte z.B. sehr gut mit meinem kleinen Brüllwürfel Peavey Classic 20 oder mit meinem verzerrenden und mit Power Soak gezügeltem Marshall. Aber vorm cleanen Amp geht es natürlich auch. Es klingt dann deutlich anders als im Vintage Modus und das ist ja auch gut so.

Mit dem Body Blow hat man also zwei unterschiedliche Zerrer in einer Box zur Hand. Einmal einen wirklich sehr guten Tubescreamer und auf der anderen Seite einen raueren, zerrenden Booster. Dazu gibt es den Body Switch, der mir ganz besonders gefiel. Das Pedal passt gut zu meiner ES und auch zur Strat und zur Tele, es kann mit allen Gitarren.

Mein subjektives Fazit: Ich kann das Body Blow absolut empfehlen. Das ist ein Klasse Teil.

Vielen Dank an Patrick für die freundliche Leihgabe

 

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