MENATONE  RED  SNAPPER



 

 

 

 

 

 

 

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Es gibt mehrere unterschiedliche Versionen des Menatone Red Snapper Overdrives. Die vorliegende Urversion ist point to point verdrahtet und hat drei Potis mit den Bezeichnungen gain, bite und vol. Bei späteren Versionen kam ein cut-Regler, ähnlich dem des Menatone Top Boost in  a Can, dazu. 2005 hat Menatone alle Pedale neu überarbeitet und vor allem optisch verändert. Im Gegensatz zu den anderen, teureren Menatone Pedalen hat die neue Red Snapper Version eine Platine. Zwischendurch gab es den Red Snapper auch mal in creme-weiß mit roter Beschriftung. Bei den neueren Pedalen hat sich auch die Grafik, d.h. insbesondere der Fisch etwas verändert. 

Optisch finde ich das Pedal, genau wie auch das alte Menatone Top Boost in a Can, sehr gelungen. Der Fisch hat was und allein durch ihn kommt schon ein gewisser Kultfaktor auf. Die Beschriftung und die rote Fläche oben auf dem ansonsten unbehandelten Aluminiumgehäuse meiner hier getesteten alten Version ist eine Kunststoffbeschichtung, die sehr widerstandsfähig ist. 

Die vorliegende Urversion ist, wie gesagt, der am spartanischsten ausgerüstete Red Snapper. Zu den drei genannten Potis kommen eine rote LED, der Schalter und ein Netzteilanschluss in der Stirnseite. Ein separates Batteriefach gibt es nicht, dafür aber im Inneren auf der Bodenplatte eine Klammer, die eine Batterie in Position hält. Alles ist sehr sauber verarbeitet. 

Ich habe mehrmals im Internet gelesen, der Red Snapper wäre die Menatone Version des Ibanez Tube Screamer. Deshalb habe ich ihn klanglich erst mal mit dem grünen Klassiker verglichen. Der Chip im Red Snapper ist mit einem Sockel eingelötet, lässt sich also leicht austauschen. In meinem Pedal ist nicht der legendäre, für den wahren TS Sound angeblich unverzichtbare JRC4558D zu finden, sondern ein Vertreter mit der Bezeichnung JRC0728D. Das klingt wunderbar und bleibt deshalb auch so

In Sachen clean Boost hat der Red Snapper dem zum Vergleich herangezogenen Ibanez TS 9 aus den Achtzigern etwas voraus. Er hat etwas mehr Output-Reserven und ist in Verbindung mit Humbuckern bei ganz zugedrehtem Gain im Gegensatz zum TS 9 auch wirklich total clean. Dann zerrt das Pedal überhaupt nicht. In der Disziplin gibt es von mir die Note sehr gut. Mit bite ganz auf klingt es mit etwas aufgeräumten Bässen und unteren Mitten dann heftig nach Treble Booster. Bite auf 12 Uhr ziemlich klangneutral gelungen und bei zugedrehtem Poti wird es nicht mulmig, sondern nur etwas dunkler. Bässe werden dabei nicht merkbar gekappt, es sei denn bite ist ganz aufgedreht.

Dreht man gain dann auf und lässt es zerren, kann man erst mal feststellen, dass der typische Tubescreamer-Bassklau nicht so vorhanden ist. Die Bässe bleiben weitgehend erhalten. Der Red Snapper ist dabei insgesamt transparenter und klingt nicht so kompakt und eng wie der TS 9 und z.B. auch der etwas rauere Boss SD-1. Ob das nun besser oder schöner ist, bleibt Geschmackssache. Der erreichbare Zerrgrad ist dabei in etwa gleich und auch in Bezug auf die Dynamik gibt es keinen erwähnenswerten Unterschied. Die Pedale reagieren ungefähr gleich auf den Anschlag und das Volumenpoti der Gitarre. 

Ich würde den Red Snapper nicht unbedingt als Ibanez Tube Screamer Nachbau bezeichnen. Er ist transparenter, hat mehr Bass und Vorteile in Bezug auf Klangregelung und Output. Am besten gefiel er mir in bester Treble Booster Manier vor meinem Marshall Bluesbreaker Combo, der ja ein JTM 45 in Comboform ist. Das klingelt, rockt und singt und reagiert herrlich auf den Anschlag und das Volume der Gitarre. Das können andere aber auch! Z.B. mein Fulltone Full Drive II im Comp-Cut Modus oder noch andere mehr. Aber weil mein Red Snapper das eben kann, weil er noch tatsächlich und  wirklich "handmade" ist und wegen der Optik ist dieses Ding in der feinen kleinen Riege meiner absolut unverkäuflichen Lieblinge gelandet.

 

Der Bypass ist absolut klangneutral und Schaltgeräusche habe ich nicht festgestellt.

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