OKKO 42



 

 

 

 

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Von Beppo aus dem www.gitarrenlounge.de Forum bekam ich einen OKKO 42 zugeschickt, Dankeschön dafür! Das gelbe Kistchen aus Leipzig ist ein Booster mit Klangreglern für Bass und Treble. Schon fast ein OKKO Kennzeichen sind die großen Blasen, die bei eingeschaltetem Effekt leuchten. Hier in schönem orange. Der Rest ist gelb und rot. Sieht ganz schön giftig aus, der kleine :-)

Die Verarbeitung und die Bauteile sind 1a, das kennt man von OKKO. Die Regler ragen zwar recht hoch hinaus, sind aber stabil auf Metallschäften verschraubt. Das hält was aus. Ein Netzteilanschluss ist da und eine Batterie passt auch rein, wenn denn eine rein soll. Das Pedal hat einen True Bypass.

Ein reiner Booster macht entweder lauter oder er lässt den bereits zerrenden Amp intensiver zerren. Dabei gibt es verschiedene Variationen dieses Effekts. Z.B. Treblebooster, die gut in Verbindung mit Endstufenverzerrung funktionieren, weil sie da (zumindest akustisch) den Bassbereich aufräumen. Sehr klasse z.B. i.V. mit einem Marshall JTM 45 oder einem Fender Bassman Amp, egal ob Tweed oder schwarz. Oder Fullrangebooster, die oft sehr klangneutral sind und das verstärkte Signal nicht in irgendeine Richtung färben. Andere gefallen wiederum gerade weil sie so schön in eine bestimmte Richtung färben. Sehr gut ist es dann natürlich, wenn man das über eine Klangregelung beeinflussen kann. Die hat OKKOs Nummer 42 und ist dementsprechend variabel.

Mit beiden Klangreglern auf 12 Uhr und dem Boostregler fast ganz zu macht der 42 das Signal ohne Lautstärkeänderung etwas transparenter. Ich meine auch, dass er in der Einstellung etwas unterstützt. Ganz minimal nur, mit einer ganz minimalen kleinen Schippe Kompression. Mir kommt das jedenfalls so vor. Für viele wäre er sicher schon als Klangveredler einfach so gerne genommen. Man kann aber den Klang mit Bass und Treble auch ganz schön verbiegen, um einfach auf Knopfdruck einen zweiten Sound parat zu haben. Z.B. einen knackigeren silbrigen Schrammelsound oder einen Handschuhton a la Jim Hall. Das geht beides sehr gut.

Aber die Hauptanwendung ist wohl, den Verstärker oder auch ein anderes Pedal "anzupusten". Dafür ist mehr als gehörig Bums da! Die 42 ist nicht nur die bekannte Antwort auf die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest, sondern auch die Anzahl der Dezibel, die da bei Vollanschlag herausknallen. Mehr braucht wohl niemand, denke ich.

Aus meinem Marshall Bluesbreaker Combo, der ja sozusagen ein 2x12 JTM 45 Combo ist, kann der 42 z.B. ein richtiges fettes Gain-Monster machen. Allerdings muss ich dann je mehr der Bluesbreaker aufgedreht ist die Bässe am Booster und am besten auch noch am Amp herunter regeln, weil der Amp dann untenrum gerne ins Schwimmen kommt. Das liegt aber natürlich am Amp und nicht am Booster.

Laut Herstellerwebsite erzeugt der 42 ab 12 Uhr Boostregler-Stellung auch selbst Verzerrung und Kompression. Das mit der Kompression empfand ich wie oben schon beschrieben schon bei wenig oder sogar gar keiner "Boost"- Einstellung so. Das mit der Verzerrung ist für mich schwer bis nicht zu beschreiben, da sich dann schon Amp-Verzerrung eingestellt hat und die Verzerrung des Pedals sich dann sozusagen dazugesellt. Wie dem auch sei, wichtig ist: Es klingt geil! :-)

Wie ein echter Treblebooster klingt der Okko 42 auch mit ganz aufgedrehten Höhen und zugedrehten Bässen nicht. Es geht zwar etwas in die Richtung, aber mein BSM RM Treblebooster klingt da z.B. doch ganz anders. Das ist aber kein Kritikpunkt! Der 42 ist ganz einfach nun mal kein Treblebooster.

 

Mein ganz subjektives Fazit:

Klangveredler, Klangverbieger, Anpuster mit irren Reserven... feines kleines Teilchen!
Sehr sehr empfehlenswert. Wie übrigens eigentlich alles andere von OKKO auch.
Ich würde z.B. dieses (zum Glück meines) alte Teilchen nie hergeben: OKKO Diablo

 

                                                                                                                                                         01.10.2014