OKKO  TWIN  SONIC



 

 

 

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Die Diablos aus Leipzig haben Konkurrenz im eigenen Haus. Mit dem Twin Sonic hat Heiko Lauenroth dem beliebten bunten Teufelchen ein klanglich anderes Overdrivepedal zur Seite gestellt, das aber ähnlich umfangreich ausgestattet ist. Wie auch die neueren Diablos findet man hier einen Headroom Switch in der Stirnseite des Pedals. Hier kann die sonst übliche 9 Volt Spannung bei Bedarf per Knopfdruck intern auf 18 Volt verdoppelt werden, was deutliche Auswirkungen auf den Klang hat. 18 Volt bringen deutlich mehr Druck, Transparenz, Dynamik und weniger Kompression.

Interne Trimmer fehlen auch beim Twin Sonic nicht. Er hat einen internen Trimmer, der als Tone-Poti für den Boost fungiert.

Boost? Genau, der Twin Sonic hat einen Boost- und einen Overdrive Kanal, beide sind separat nutzbar. Der Boost ist mit dem Push-Poti regelbar und kann bis zu 20dB raushauen. Er befindet sich vor dem Overdrive. Das bedeutet: sind Boost und Overdrive gleichzeitig aktiviert, regelt das Push Poti den Zerrgrad und die Kompression des zusätzlichen Boost. Es gibt dazu aber noch den VOL+ Regler, der wiederum das Lautstärkeverhältnis zwischen Overdrive und Overdrive+Boost regelbar macht. Alles klar? Wenn nicht, einfach noch mal lesen. :-)

Der Overdrive hat, wie üblich, einen Gain- und einen Volume Regler. Dazu ein Tone Poti, das die Mittenwiedergabe regelt. Nach links wird der Sound weicher, das Untenrum wird mehr betont. Nach rechts gedreht werden die oberen Mitten betont, es wird knackiger, konturierter und präsenter. (Für die Beschreibung des Tone Reglers habe ich einfach mal ein bisschen aus dem Manual geklaut, weil das alles genau auf den Punkt bringt und genauso ist)

Dazu kommt noch ein Cut Regler für die Höhen, der wie bei alten Vox Amps, im Uhrzeigersinn die Höhen dämpft. Dieser arbeitet im Gegensatz zum Tone Regler aber eher subtil.

Das Pedal hat einen True Bypass, der linke Fußschalter schaltet den Overdrive, der rechte den Boost. Der Boost ist, wie schon beschrieben, auch allein nutzbar. Die Overdrive LED leuchtet weiß im O des Sonic Schriftzuges, die LED des Boost ist der blau leuchtende i-Punkt.

Man kann das Pedal mit weniger ausgangsstarken Pickups auch als zweistufigen Cleanboost nutzen. Auch der Overdrive kann dann bei zugedrehtem Gain ganz clean nur das Signal hochpumpen. Mit der Strat geht das Zerren bei ca. 10 Uhr des Gain Poti los. In der transparenteren und druckvolleren 18 Volt Einstellung sogar noch eine Ecke später, dann funktioniert das auch mit meiner Humbucker ES 135.
Das Pedal ist absolut kein Zerrmonster, für richtig sattes Zerren muss man schon den Boost dazuschalten.

Die Twin Sonic Zerre finde ich viel ruppiger und dreckiger als die des Diablo. 
Der Diablo klingt deutlich moderner und sauberer. Mit dem Twin Sonic gibt es, wenn man die beiden völlig unterschiedlichen Pedale unbedingt vergleichen soll, sozusagen den Vintage Diablo. Das weiße Twin Sonic hat immer einen leicht nasalen Touch mit einem Schuss Fuzz intus. Der Bassbereich ist weicher und die Verzerrung klingt ein wenig rauer ab. Der maximale Zerrgrad mit voll aufgedrehten Gain- und Push Potis ist nicht ganz so hoch wie beim modernen Bruder aber dennoch recht hoch. Und gerade dann wird der beschriebene Schuss Fuzz ziemlich deutlich. Das komprimiert dann schön kränklich im Bassbereich, eben wie bei einem Fuzz.

Für mich liegt der Sound des OKKO Twin Sonic irgendwo zwischen Fuzz und Overdrive. Er ist ziemlich eigenständig und das ist gut so. Spezieller als der OKKO Diablo und deshalb sicher nicht Jedermanns Sache, man mag es oder man mag es nicht.

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