SEYMOUR DUNCAN  TWIN TUBE MAYHEM



 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Bei dem Namen Seymour Duncan denken Gitarristen mit Sicherheit zuerst an Tonabnehmer. Die haben aber noch mehr auf Lager, Amps und Pedale z.B. Die Firma sitzt in den USA im sonnigen Kalifornien, das vorliegende Testpedal (vielen Dank an Wolf Henning für die freundliche Leihgabe!) wird aber auf der anderen Seite der Welt hergestellt. Und zwar in China.

Das Twin Tube Classic Pedal hat schon einen Testbericht in dieser Website. Hier geht es um den härteren Bruder namens Mayhem, der seit Anfang 2007 zu haben ist. Aufgrund der Aufmachung des Pedals und der Verpackung und auch wegen des Sounds gehe ich mal davon aus, dass mit der Bezeichnung Mayhem die skandinavische Band Mayhem gemeint ist. Death Metal ist oder war deren Devise und das mit dem Death haben die scheinbar sehr ernst genommen. Ein Blick in die Bandbiographie bei Wikipedia bringt überraschend morbide Stories ans Licht. So ganz normal sind und waren die nicht.

Das Pedal ist ein Röhrengerät, es hat das stabilen, pultförmigen Gehäuse aus Stahlblech, das man auch vom Twin Tube Classic kennt. Mit fast 1,5 Kg Gewicht liegt es schön satt auf dem Boden. Der "Unterbau" ist schwarz lackiert, der obere Teil vernickelter gebürsteter Stahl. Die Schrift und das Dekor sind auflackiert.

Im Gegensatz zum Classic hat das Mayhem nur einen Kanal und einen zuschaltbaren Boost. Über einen Schieber ist schaltbar, ob dieser mit 4dB oder mit 8dB anpustet. Ob der Boost an ist, zeigt eine rote LED, zuständig für das Anschalten ist der rechte Fußschalter. Der linke Fußschalter schaltet den Zerr-Effekt ein oder aus. Das Pedal hat einen True Bypass.

Batteriebetrieb ist nicht möglich, die erforderlicher 16Volt Stromzufuhr stellt das mitgelieferte Steckernetzteil her. Das Pedal wird mit ungewöhnlichen Röhren betrieben. Es stecken zwei kleine 62051 Kolben drin, die sehr langlebig und unempfindlich gegen hohe Temperatur, Vibration und sonstige Erschütterungen sein sollen. Das Pedal macht einen sauberen und sehr soliden Eindruck, es ist bestens verarbeitet.

Neben den obligatorischen Volume und Gain Potis, hat es eine aktive Klangregelung mit Bass, Mid und Treble. Über einen Schieber unter dem Mid Poti können zwei Mittencharakter bzw. Bereiche angewählt werden, der eine um 600 Hz, der andere um 1.4 khz., Low und High genannt.

Laut Hersteller ist das Mayhem für old school metal, new metal, thrash, death and doom gemacht. Da kann man sich ungefähr vorstellen, was da rauskommt und wird auch nicht enttäuscht. Zerre gibts bis zum Abwinken. Mit den Mitteneinstellung High und Low verändert man den Sound entscheidend. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Von nasal durchdringend bis verwaschene Wand ist in Verbindung mit der gut wirkenden Klangregelung alles drin.

Diese typischen Mittenabsenkungen, diesen Mittenbauch nach unten, der zwar nicht gerade die Durchschlagskraft fördert, aber eben diesen Metal Charakter bietet, den man für manche Sachen braucht, den macht das Pedal mit Links. Einfach Mid runter und Bass hoch und die Rectifier Schallwand steht. Auch vor einem cleanen Amp. Aber um auch den dazu erforderlichen Druck aufzubauen, sollte schon irgendeine Röhrenendstufe noch dazu pumpen und leicht schwitzen, dann wirds erst richtig gut. Mit einem Amp, der von sich aus schon in der Vorstufe zerrt, muss man natürlich aufpassen. Sonst gibt es den Zerrgrad-Overkill und es matscht.

Natürlich rauscht das Pedal, wenn man Gain weit aufdreht. Aber wenn man berücksichtigt, was für Zerrgrade dann am Werk sind, würde ich sagen es ist alles im grünen Bereich und wohl ohne Noise Gate auch nicht anders realisierbar.

Diese Sounds sind eigentlich nicht meine Baustelle, ich bin kein Metaller. Aber wer solche Sachen braucht und mag, liegt sicher bei diesem Pedal nicht falsch. Antesten empfohlen.

 

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