Source Audio Soundblox 2 Multiwave Distortion



 

 

 

 

 

 

 

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Die Firma  Source Audio wandelt nicht auf ausgetretenen Pfaden! Das wurde schon beim Soundblox 2 Dimension Reverb dieser Firma deutlich. Von Warwick Music Equipment wurde mir jetzt zum Test das Multiwave Distortion aus der Soundblox 2 Pedalserie zugeschickt. Auffällig ist es schon durch sein ungewöhnliches Gehäuse, das völlig anders daher kommt als die sonst meist üblichen Alu-Boxen.
Aber auch das, was herauskommt ist ziemlich "anders". Wer einen "normalen" Verzerrer erwartet, der liegt falsch. Hier geht es ausnahmsweise mal gar nicht darum, irgendwelche bestimmten Sounds zu reproduzieren, die die Gitarrenwelt im Allgemeinen mag. Hier darf man nichts erwarten, was irgendwie mit den Worten Plexi, Boogie, Dumble, Fender, Vox oder auch Tube Screamer , the RAT oder Fuzz Face etc. zu tun hat.

Die Firma hat mit diesem Pedal neue Arten des Effekts namens Distortion kreiert. Laut Manual durch "Multiband Processing". Das Signal wird in mehrere Bänder zerlegt, die individuell verzerrt werden. Das ergibt verschiedenen Octaver Sounds, Synthesizer-artige Klänge und ungewöhnliche Zerrkaskaden. Man kann sich also denken, dass dieses Pedal nicht unbedingt was für "Vintage-Freaks" ist. Es ist eher was für Soundtüftler oder Klangbastler.

Wie auch beim kürzlich getesteten Dimension Reverb ist das Gehäuse sehr solide, alles ist aus Metall. Die Potis laufen schön geschmeidig. Nicht zu schwer, aber so, dass sich nicht so leicht etwas verstellt. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, ein 9 Volt Netzteil wird mitgeliefert. Wie bei allen Pedalen der Soundblox 2 Serie hat man freie Wahl in Sachen Bypass. Man kann indem man beim Einschalten des Pedals einen Fußschalter dauerhaft drückt entweder einen gebufferten oder einen "True" Bypass einschalten. Universal Bypass nennt die Firma dieses Feature. Das Pedal wird in China hergestellt, an der Verarbeitung gibt es nichts zu bemängeln.

Mit dem mittleren Endlos-Rasterpoti lassen sich insgesamt 24 verschiedene Grundsounds anwählen.
Das geht mit einen Clean Boost los, der tadellos macht, was er verspricht. Und das sehr variabel i.V. mit der Klangregelung, die ich hier gleich mal beschreibe. Das Pedal hat im Grunde eine ganz normale mit drei Bändern: Treble, Mid und Bass. Allerdings ist nur ein Regler da, dem per Tastendruck das jeweilige Band zugeordnet wird. Dafür sind die drei Taster rechts zuständig. Welches Band aktiv ist, zeigt eine grüne LED. Das ist mal etwas anders. Im Grunde ist man dadurch gezwungen, mehr nach Gehör als nach Auge zu regeln. Sollte man sich mal "verregeln" und nicht mehr wissen, was wo war, kann man durch längeres Drücken des Tasters ganz rechts alles auf 12 Uhr setzen und noch mal anfangen. Die Klangregelung arbeitet recht intensiv. Das ist alles ungewöhnlich, aber man kommt schnell damit klar. Der dazu gehörende Regler ist der rechts unten.

Das ähnliche Tasterfeld links ist für ein Noise Gate da, das in drei Intensitäten angewählt oder aber auch abgeschaltet werden kann. Das ist wirklich nützlich, insbesondere für die sehr zerr-intensiven Sachen.
Außerdem kann man über dieses Feld die Funktion des Multifunktion Inputs anwählen. Entweder als Midi in, als In für ein Expression Pedal oder als In für den Hot Hand Wired Sensor. Dazu mehr weiter unten.

Das Poti unten links ist der Drive Regler für den Zerrgrad, da spielt spielt sich das Meiste im letzten Drittel ab. Nicht gerade ein Wunder an Gleichmäßigkeit, aber das stört nicht, finde ich. Das Poti oben rechts regelt den Output. Das letzte Poti oben links heißt Sustain und ist für den bei Bedarf sehr intensiv arbeitenden Kompressor da, der vor der Verzerrung liegt. Über die beiden Fußschalter kann man zwei Presets abspeichern und abrufen.

Von den 24 abrufbaren Grundsounds sind die ersten 15 mit der oben erwähnten Multiband Technik erzeugt. Bei den restlichen 8 und beim Clean Boost wird das Signal nicht gesplittet, was sozusagen herkömmlichere Sounds vermuten lässt. In diesen beiden Sektionen werden die ersten Sounds als Normal betitelt, die Mittleren als Foldback und die Letzten als Octave. Bei den Foldback Sounds reagiert der Output auf die Inputstärke anders als gewöhnlich. Ähnlich einem Kompressor verursacht höherer Input ein Absinken des Outputs oder des Zerrgrades, der sich je nach Inputstärke dann wieder aufschaukeln kann. Da haben die Regler der Gitarre teils ungewöhnliche Wirkung auf den Sound, auch der Tonregler. Beim Testen dieses Pedals sollte man das unbedingt ausprobieren, das macht Spaß und bringt viele Facetten hervor.

Wie oben schon angedeutet, kann es synthie-mäßig klingen. Verschiedene Mittenbetonungen machen ungewöhnlichere Sounds, aber auch fast klassisch klingende Octaver-Sachen sind möglich. Ich finde, das Gerät ist fast schon mehr ein "Effekt", als ein Verzerrer. Relativ normale Zerrsounds sind aber auch da. Fuzz kann es auch. Ich hab einfach mal über die exotischen Akkorde E, A und G ein Bisschen Krach gemacht, um ein Paar Sounds hörbar zu machen. Benutzt habe ich dafür ein cleanes Preset ohne weitere Effekte in meinem Line 6 POD X3. Ich hab nur eine Gitarre benutzt, meine Gibson ES 135. Alle Sounds sind mit dem Multiwave Distortion "behandelt". Auch der Bass, mein Mexico Fender Jazz Bass, den ich ebenfalls mit einem cleanen Preset aus dem POD X3 eingespielt habe. Das Schlagzeug hab ich mit dem Toontrack Superior Drummer gemacht. Aufgenommen mit Samplitude PRO X und am Ende mit ein wenig Hall und Kompression aufgemotzt. Hier das Ergebnis als MP3. Abhören über billige PC-Speaker gilt aber nicht!

 

Multiwave Distortion Soundfile

 

Wie bei den anderen Soundblox 2 Geräten hat man übrigens auch hier die Möglichkeit, ein Expression Pedal anzuschließen. Das Gerät hat neben den normalen In- und Outputs noch jeweils einen Multifunction In- und Out. Die sind allerding im Miniklinkenformat gehalten. Das passt zum Scource Audio Dual Expression Pedal und auch zum Midi Adapter der Firma. Klar, die möchten natürlich ihr hauseigenes Exp. Pedal verkaufen. Außerdem gibt es von der Firma noch sogenannte Hot Hand Ringe. Das ist ein Sensor in Ring Form, den man sich über einen Finger zieht. Damit lassen sich dann über einen dazugehörigen wireless Adapter mit Handbewegungen verschiedene Parameter steuern. Das erinnert etwas an ein Theremin, obwohl das was ganz anderes ist. Dem Input muss man dabei die jeweilige Funktion zuordnen. Dazu ist der Taster im linken Tastenfeld da. HH steht für die Hot Hand Ring Geschichte, Midi und EXP brauche ich nicht weiter erklären, denke ich.

Zwei Fußschalter sind da, man hat also immer zwei Presets zur Verfügung. Speicherbar sind hierbei auch die eben beschriebenen Input Control Funktionen.

 

Mein ganz subjektives Fazit;
Das Gerät ist viel mehr als ein Distortionpedal. Ein sehr guter Cleanboost ist drin und auch ein sehr vielseitiger Octaver. Man kann es auch als ganz normales Zerrpedal nutzen, aber die "etwas anderen" Sounds darin, die machen es richtig interessant. Ich finde es klasse und kann es absolut empfehlen!

 

Danke an Warwick Music Equipment für das Zusenden des Testpedals!
Zum Testzeitpunkt 03/2013 gibt es das Pedal im Fachhandel und auch im
Warwick Online Shop.

 

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