VISUAL SOUND   ROUTE 66



 

 

 

 

 

 

 

ZURÜCK

 

Die Bilder und die Texte dieser Website sind von mir und nur mit meiner ausdrücklichen Genehmigung anderweitig, wie z.B. bei Ebay, zu verwenden.

Wie beim Jekyll&Hyde aus der gleichen Firma hat man mit dem Visual Sound Route 66 eigentlich zwei Pedale in einem. Nur ist es in diesem Fall keine Kombination zweier Verzerrer, sondern man bekommt zum Overdrive einen Kompressor dazu. Beide Effekte arbeiten unabhängig voneinander, d.h. beide können jeweils einzeln oder auch gleichzeitig genutzt werden. Der Verzerrer auf, bzw. in der linken Gehäuseseite ist zweifelsohne dem Ibanes Tubescreamer nachempfunden. Regelbar ist er mit Drive, Tone und Vol, ob er an ist sieht man an einer grünen LED. Für den Kompressor auf der rechten Seite stehen Sustain, Tone, Gain und eine rote LED zur Verfügung. Das Gehäuse ist identisch mit dem des Jekyll&Hyde, man kann auch hier beide Fußschalter ganz gut gleichzeitig schalten. Rechts auf der Gehäuseoberfläche ist noch ein kleiner Schieber vorhanden, mit dem ein Bassboost geschaltet werden kann, der dem Grundklang eine gute Portion Fundament hinzufügt. Dieser Bassboost wirkt aber nur auf den Overdrive, nicht auf den Kompressor. An der Stirnseite ist der obligatorische Netzteilanschluß, die Ein-und Ausgangsbuchsen findet man an den Seiten des Pedals. Das Gerät hat einen True Bypass.

Wie oben schon erwähnt ist die Zerrschaltung ganz offensichtlich dem Ibanez Tubescreamer angelehnt. Hier ist das in meinen Ohren besser gelungen als beim ersten Kanal des Jekyll&Hyde vom gleichen Hersteller. Beim Route66 hat der Klang mehr Druck und Wärme. Ohne den Bassboost ist der Bassgehalt und der Gesamtklang vergleichbar mit meinem alten Ibanez TS9 aus den Achtzigern. Das Route66 klingt aber ein kleines bisschen wärmer und hat ein Quäntchen mehr Zerrvermögen parat, was sich mit dem hinzuschalten des Bassboost noch verstärkt. Dann klingt das Pedal ziemlich fett, schön süßlich und das Sustain wird gefördert. Wer Tubescreamer und Schönklang mag bekommt hier die Vollbedienung. Wer aggressive Klänge sucht, ist hier an der völlig falschen Adresse. Durch das Quäntchen mehr Druck ist das Route66 als Booster etwas besser zu gebrauchen als ein Tubescreamer (abgesehen vom TS9DX) und als das Referenzpedal Boss SD-1 sowieso.

Der Kompressor bringt Rauschen ins Spiel, egal wie man ihn einstellt. Wird er zusammen mit dem Overdrive benutzt, geht das unter, für sich allein mit einem cleanen Amp benutzt, rauscht er mir aber ein bisschen zu viel. Ansonsten ist er leicht zu bedienen, kann mit aufdrehen von Sustain eben dieses noch weiter unterstützen oder durch den Gainregler auch den Output noch ein ganzes Stück hochfahren. Mit dem Tone Regler kann man das alles sehr gut bei Bedarf etwas auffrischen.

Fazit: Über den Kompressor, bzw. dessen Rauschen, kann man sich streiten. Der Verzerrer ist aber für Fans schöner Klänge über jeden Zweifel erhaben. Den Preis von 150€ (März 04) bei Musik Produktiv finde ich völlig in Ordnung.

NACHTRAG (07.2005):
mittlerweile gibt es eine überarbeitete Version des Pedal. Diese hat mehr Output im Overdrivekanal, eine bessere Nebengeräuschabschirmung und ein etwas verstärktes Gehäuse. Außerdem kann beim Kompressor die Tone Kontrolle auf Bypass geschaltet werden und der Bass Boost wurde überarbeitet.