ZOOM Tri Metal TM-01



 

 

 

 

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Die Pedal-Serie von Zoom aus Japan, der auch das Testpedal Tri Metal TM-01 entstammt, wird leider nicht mehr hergestellt. Der Herstellungszeitraum liegt im ersten Jahrzehnt dieses neuen Jahrtausends. Schade eigentlich, denn die Serie mit den weiteren Zerr-Pedalen Ultra Fuzz , Power Driver PD-01 und Hyper Lead finde ich sehr gelungen.

Das sind alles ganz schön schwere Teile. Das recht massive Aluminiumgehäuse mit dem speziellen Schalter ist eine Zoom-Eigenkreation. Mir gefällt es gut, aber das ist natürlich Ansichtssache. Die Bodenplatte ist aus Stahl und mit drei Schrauben befestigt. Eine dicke Gummiplatte bedeckt diese fast komplett. Es gibt nur eine Aussparung für ein praktisches Batteriefach mit Klappe. Netzteilbetrieb geht natürlich auch. Es passen die üblichen Standardnetzteile mit 9 Volt. Der Anschluss dafür sitzt zwischen den In- und Outbuchsen oben in der Stirnseite des Pedals. Alle Pedale dieser Serie haben keinen True Bypass ohne Anlass zur Klage.

Das Tri Metal hat sechs Regler. Unter der Viererreihe sitzen Gain und Level. Darüber von links nach rechts Treble, Middle, Range und Bass. Middle und Range arbeiten zusammen. Range wählt den Mittenbereich, der mit Middle angehoben oder abgesenkt wird. Das ist also alles sozusagen eine Mischung aus einer parametrischen Mittenreglung mit einem grafischen Equalizer mit zwei Bändern, eins für den Bass und eins für die Höhen. Da fehlt eigentlich nur noch ein Regler für die Flankensteilheit des Mittenbereichs, aber man kann nicht alles haben und es geht außerdem sehr gut auch so!

Das Pedal ist wirklich Metal pur. Es macht sogar aus meinem Silverface Fender Deluxe Reverb Combo ein Metal Monster! Naja, zumindest in Sachen Klang. Der Druck ist natürlich begrenzt und im Vergleich zu Metal-üblichen 4x12 Boxen eher eine leichte Brise. Was das aber eigentlich bedeutet: Das Pedal passt bestens vor einen clean eingestellten Amp und lässt es da schon ordentlich und genug Krachen. Und der Deluxe Reverb Combo hat dann einen ordentlichen Metalsound bei einer Kneipentauglichen Lautstärke!

In Verbindung mit meinem Marshall Bluesbreaker Combo, der ja sozusagen ein 2x12 JTM 45 ist, klingt es deutlich anders. Keinen Deut schlechter oder besser, nur anders. Die Mitten, die man über das Pedal mit den parametrischen Reglern natürlich noch gehörig bearbeiten kann, sind da einfach eine ganz andere Geschichte und die Bässe sowieso. Aber das Pedal funktioniert sehr gut mit diesen beiden sehr unterschiedlichen Amps. Das hat mich etwas erstaunt.

Das Tri Metal hat Biss und ist für mich subjektiv mehr für "Riffs und Rhythm" geeignet als für Sololinien. Das passt auch so in diese Pedalserie, den für Sololinien ist das Hyper Lead da. Palm mute Sachen auf den tiefen Saiten gehen ab wie Luzie, das macht richtig Spaß. Auch mit eher Metal-untauglichem Besteck wie Vintage Tele und Fender Deluxe Reverb. Solang der Amp dahinter nicht dick zerrt, gibt es auch mit meiner dick klingenden, mit Humbucker bestückten Gibson ES kein Matschen oder Mulmen. Das Pedal färbt ordentlich und drückt dem Amp seinen Sound auf, aber der Sound hat was. Bei beiden Amps fand ich den Sound mit der gesamten Klangregelung auf 12 Uhr eingestellt schon gut.

Mit der parametrischen Mittenregelung kann man sehr gut einstellen, ob es untenherum (trotz weiterem Bassregler) mehr schieben und drücken, oder ob es oben herum bissiger agieren sein soll. Man kann sich z.B. auch genau den Mittenbereich heraus kitzeln, den die Gitarre braucht, um sich am besten im Mix hörbar zu machen. Etwas verwaschene "Badewannensounds" mit herausgedrehten Mitten gehen natürlich auch. Der erreichbare Zerrgrad ist dabei jenseits von gut und böse. Und Bebengeräusche sind dabei erfreulicherweise nicht erwähnenswert. Das Tri Metal Pedal zerrt bereits bei zugedrehtem Zerrgradregler satt, was zu erwarten war. Unter 1 Viertel auf klingt es nicht, dann gibt es kurz einen nicht ganz so metal-liken wärmeren Rocksound und ab einer Einstellung von ca. 11 Uhr kommt eine fette Portion Obertöne hinzu und es wird richtig breit. Insgesamt klingt es für mich britisch böse. Und das im positiven Sinne :-)

Mein subjektives Fazit fällt sehr positiv aus!
Metal in a box. Ich finde es klasse. Leider gibt es die Pedale aus dieser Serie nur noch gebraucht.

Vielen Dank an Peter Kächler für das Zuschicken!